Das Konfigurationspanel mit seinen Voreinstellungen ist gewissermaßen die Schaltzentrale von Scribus. Es hilft Ihnen dabei, die Einstellungen für neue Dokumente und das Programm als solches flexibel an Ihre Vorstellungen anzupassen. Wenn DTP für Sie Neuland ist, geben Ihnen zahlreiche Tooltips wertvolle Hilfestellung zu jeder einzelnen Einstellung, ergänzend zur vollständigen Dokumentation, die natürlich auch vorhanden ist.
Die Voreinstellungen für Scribus befinden sich in einem versteckten Verzeichnis namens .scribus
. In diesem Verzeichnis liegt die Datei .scribus.rc
und eine weitere namens scribusfont.rc
, die Ihre Schriftarten-Einstellungen enthält. Letztere ist im XML-Format gespeichert, so daß Sie sie bequem mit einem Texteditor einsehen können. Falls Sie das Scripting-Plugin installiert haben, findet sich hier auch die Datei scripter.rc
, in der die letztverwendeten Scripte gespeichert sind.
Wenn Sie die Einstellungen ändern, während ein Dokument geöffnet ist, so gelten diese Einstellungen für das gerade geöffnete Dokument. Um die Voreinstellungen für Scribus global zu ändern, müssen alle Dokumente geschlossen sein. Danach "erbt" jedes neu geöffnete Dokument diese Einstellung.
Auf den 9 Seiten des Konfigurationspanels können Sie viele der Voreinstellungen für Scribus ändern oder aufheben, entweder durch Menüauswahl, in der Eigenschaften-Palette oder direkt beim Editieren per Rechtsklick auf ein Objekt.
Hier können Sie das Standard-Theme für Scribus wählen, wie etwa "Liquid" - oder eines der neuen Themes, die auf KDE-Plugins basieren. Wenn Sie KDE im Einsatz haben, übernimmt Scribus dessen Themes und Ausgestaltung. Falls Sie KDE nicht installiert haben, können Sie das Aussehen Ihrer Qt-Programme unabhängig mit Hilfe des Tools qtconfig
anpassen. Öffnen Sie dazu einfach ein Konsolenfenster und geben qtconfig
ein. Dessen Konfigurationsdialog ist eigentlich selbsterklärend, doch sollten Sie besser keine Schriftgröße über 12 Punkt wählen, denn einige Schaltflächen in den Scribus-Menüs wirken damit manchmal etwas seltsam. Im folgenden Beispiel ist der Schrifteintrag in TrueType-Font der Größe 12 geändert, und Scribus übernimmt das Standard-Theme von KDE.
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Wenn Sie eine Maus mit Scrollrad benutzen, kommen Sie direkt in den Genuß einer netten Voreinstellung und können mit Scribus durch Ihre Dokumente scrollen. Der Rad-Vorschub bestimmt, wieviele Zeilen ein einzelner Scroll-Schritt beträgt. Der Grab Radius bestimmt, wie groß die Distanz zu einem Objekt sein darf, um es (noch) auszuwählen. Je kleiner der Wert, desto genauer - doch manchmal schwieriger beim Selektieren kleiner Objekte.
Dies sind Pfadnamen, die Sie selbst bestimmen können, also für Ihre Dokumente, CC-Farbprofile und Python-Scripte. Sie lassen sich jederzeit ändern, indem Sie auf ein gewünschte Verzeichnis klicken. Anmerkung: Versteckte Verzeichnisse müssen Sie erst sichtbar machen, indem Sie im Dateiauswahlfeld rechtsklicken und dann "Versteckte Dateien anzeigen" wählen.
Hier legen Sie Ihre Standard-Papiergröße, die Seitenränder und die Option "Autospeichern" fest. Autospeichern bedeutet, daß Scribus Ihr Dokument in festgelegten Zeitabständen mit der Dateiendung .sla.bak
sichert.
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Hier bestimmen Sie die Standard-Abstände und Farben der Hilfslinien sowie die Empfindlichkeit des Magnetrasters. Grundlinienraster sind eine Anordnung horizontaler Linien, welche bewirkt, daß mehrspaltiger Text sich horizontal an diesen ausrichtet, wie das folgende Beispiel zeigt. Die Einstellungen für die Abstände der Grundlinien befinden sich in Absatzvorlagen; gleiches gilt für die nächste Panel-Seite Typografie
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Auf dieser Seite können Sie die Optionen typografischer Merkmale wie hochgestellt, tiefgestellt, automatischer Zeilenabstand und die Skalierung von Kapitälchen ändern. Versatz bedeutet Verschiebung oder Abstand (nach oben/unten) zu normalem Text. Grundlinienraster sind nicht-druckende Raster, die den Text über mehrere Spalten gleichmäßig auf der Seite ausrichten. Grundlinienversatz ist der Abstand vom Seitenanfang, d.h. wo sich die oberste Grundlinie befindet.
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Hier können Sie für viele Werkzeuge und allgemeine Aufgaben die Voreinstellungen festlegen. Das gilt für Schriftart, Größe und Farbe, Text- und Bildrahmen sowie die Zoom-Einstellung. Fast alle dieser Voreinstellungen lassen sich auch nachträglich aufheben oder verändern, entweder per Rechtsklick und Kontextmenü oder über die Eigenschaften-Palette des ausgewählten Objekts.
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Mit der intuitiv zu bedienenden Steuerung können Sie Sterne, Dreiecke und auch konvexe Vielecke erstellen oder ihnen mittels Eigenschaften-Palette Farbverläufe zuweisen. Das obige Bild zeigt einen Stern als Standardfigur.
In die Bibliothek können Sie oft benutzte Objekte per Rechtsklick hineinziehen; das gilt für Bilder, Grafiken und Textdateien, die schnell zur Hand sein sollen. Solche Bibliotheken können entweder zusammen mit dem Dokument oder separat gespeichert werden, um sie in auch in verschiedenen anderen Dokumenten nutzen zu können. Separate Bibliotheken sind mit .scs
gekennzeichnet. Auf dieser Seite wird auch die Vorschaubildgröße gewählt und festgelegt, ob Bibliotheken nach Änderung automatisch gespeichert werden.
Auf dieser Seite befinden sich die Voreinstellungen und Optionen für die Farbe der Ränder, die Rahmendarstellung und den Seitenhintergrund, mit der Möglichkeit, nicht druckbare Bereiche in der gewählten Randfarbe darzustellen. Hier finden Sie auch die Option "Seiten nebeneinander", im DTP-Jargon manchmal "Reader Spreads" genannt.
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Außerdem können Sie auf dieser Seite die Transparenz-Features von PDF 1.4 (ab Acrobat 5.0) aktivieren, die standardmäßig abgeschaltet sind. Weitere Informationen zu PDF finden Sie unter PDF-Export-Optionen und PDF/X-3 und Scribus. Mit "Anzeigegröße anpassen" können Sie die Anzeige so einstellen, daß 1 Inch auf dem Bildschirm auch tatsächlich 1 Inch entspricht. Legen Sie dazu einfach ein normales Lineal am Bildschirm an, und justieren Sie den Schieberegler, bis das Maß übereinstimmt.
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Hier können Sie angeben (oder ändern), wo sich Ihr Ghostscript-Interpreter und Ihr bevorzugtes Bildbearbeitungsprogramm befinden. Das obige Beispiel zeigt Ghostscript 8.14 parallel zu einer älteren Version in /usr/local/bin/
installiert, um den Import von PDF, PS und EPS zu verbessern und eine schnellere Druckvorschau zu erreichen. Lesen Sie dazu auch die Tipps unter Erweiterte Ghostscript-Einstellungen. Und noch etwas gibt es zu beachten: Wenn Sie GIMP als Bildbearbeitungsprogramm benutzen, müssen Sie GIMP vollständig schließen, bevor Scribus wieder die Kontrolle zurück erhält. Dies läßt sich umgehen, indem gimp-remote benutzt wird. Dadurch wird entweder eine neue Instanz von Gimp gestartet, oder es wird die bereits laufende Programminstanz verwendet.
Sie können auch andere Bildbearbeitungsprogramme einsetzen, wie etwa CinePaint, Krita - und sogar Photoshop mittels Wine. Unter CrossOver Office würden Sie ungefähr so etwas (mit Hochkommata) in die Dialogzeile eingeben:
"/opt/cxoffice/bin/wine" --workdir "C://Adobe" --check --cx-app "C:////Adobe////Photoshp.exe"Die genauen Einstellungen können Sie aus der Desktop-Verknüpfung bzw. dem Menü-Editor in KDE kopieren.